Fakultät für Chemie und Pharmazie

Das Salz in der chemischen Suppe - Zinkorganyle für die organische Synthese leicht gemacht

München, 30.08.2011

Die chemische Industrie ist auf die Entwicklung effizienter Syntheseverfahren angewiesen, um den steigenden Bedarf an neuen Pharmazeutika, Materialien und Pflanzenschutzmitteln zu decken. Organometallverbindungen sind hierbei von
Bedeutung, da sie sich sehr vielseitig verwenden lassen. Vor allem Organozinkreagenzien sind von großem Interesse, da sie im Vergleich zu Lithium- und Magnesiumorganylen eine höhere Toleranz gegenüber sensitiven funktionellen Gruppen aufweisen. LMU-Chemiker um Professor Paul Knochel konnten nun sogenannte feste Organozinkpivalate in einem einfachen und kostengünstigen "Eintopfverfahren" synthetisieren. Bislang waren die betreffenden funktionalisierten Organozinkverbindungen nur als Lösungen erhältlich und konnten aufgrund ihrer hohen Empfindlichkeit gegenüber Luft
und Feuchtigkeit nur schwer gelagert und versandt werden. Wird das Lösungsmittel aber nach der neu entwickelten Eintopfsynthese entfernt, bleiben die salz-stabiliserten Verbindungen als Pulver zurück. "In dieser Form sind sie in einer Argon-Schutzatmosphäre über Monate ohne Aktivitätsverlust stabil", sagt Knochel. "Sie können sogar kurzfristig an der
Luft gehandhabt werden, ohne sich zu zersetzen oder zu entzünden." (Angewandte Chemie International Edition, online, 24. August 2011)

Weitere Informationen finden Sie in der Pressemitteilung der LMU.