Die Fakultät für Chemie und Pharmazie
Die Fakultät für Chemie und Pharmazie der LMU München gehört zu den besten ihres Fachs. Sie ist Teil des Campus Großhadern/Martinsried, ein in Europa einmaliger Cluster von Forschungseinrichtungen in den Natur- und Lebenswissenschaften - von der Entdeckung bis zur Anwendung.
Über uns
Unsere Fakultät befindet sich auf dem Campus Großhadern/Martinsried im Münchner Stadtteil Großhadern. Sie hat eine reiche Geschichte und steht seit mehreren hundert Jahren für exzellente Forschung und Lehre. In unseren drei Departments Biochemie, Chemie und Pharmazie erforschen wir viele relevante Fragestellungen der Gegenwart und möchten damit unseren Beitrag für eine bessere Gesellschaft und Zukunft leisten.
In der Lehre sind wir stets neue, zukunftsweisende Wege gegangen. Dazu gehört in letzter Zeit unter anderem die Etablierung zeitgerechter und bedürfnisorientierter neuer Studiengänge wie "Pharmaceutical Sciences", der internationale, englischsprachige Master Biochemie sowie der Bachelor und Master in Chemie.
Zu unseren Forschungserfolgen zählen neben vielen Veröffentlichungen in exzellenten internationalen Fachzeitschriften und zahlreichen innovativen Patenten unserer Arbeitskreise unter anderem die Gründung des Exzellenzclusters "Center for Integrated Protein Science Munich" (CIPSM, 2006 - 2019), der Excellenzgraduiertenschule "Quantitative Biosciences Munich" (QBM), des Exzellenzclusters "E-Conversion" ("e-conversion, zusammen mit der Technischen Universität München), des Zukunft-Clusters "Cluster for Nucleic Acid Therapeutics Munich" (CNATM) sowie weiterer Sonderforschungsbereiche. Neben unsereren zahlreichen Programmen in der Grundlagenforschung werden auch Biotechnologie-Unternehmen eingebunden, um damit die Region München zu einem weltweit sichtbaren Schmelztiegel für Innovation, Fortschritt und Lehre im Bereich der Lebenswissenschaften zu machen.
Die Fakultät war wegweisend in der Etablierung des Tenure-Track Systems, um junge Forscher und Forscherinnen direkt nach der Postdoktorandenzeit auf eine Professur zu berufen und so mit dem angelsächsischen System um die besten Talente konkurrieren zu können. Zudem hat die Fakultät als eine der ersten in Deutschland proaktiv Berufungen initiiert, um herausragende Forscherpersönlichkeiten aus den USA nach Deutschland zurückzuholen.
Mitglieder der Fakultät haben zudem viele international beachtete Auszeichnungen erhalten. So beläuft sich die Zahl der Preisträger im Leibniz-Programm der Deutschen Forschungsgemeinschaft DFG auf sechs Fakultätsmitglieder. Rund 30 Fakultätsmitglieder haben bislang eine Förderung des European Research Council (ERC) erhalten. Die Drittmittelquote konnte zudem neben anderen Programmen durch DFG-finanzierten Sonderforschungsbereiche stets hochgehalten werden.
In den Departments Chemie und Biochemie zeichnet die Römer-Stiftung jährlich die besten Absolventen und Forscher im Rahmen einer Abschlussfeier aus.
Unsere Geschichte
1472
Gründung
Herzog Ludwig IX., der Reiche, gründet in Ingolstadt die erste "Hohe Schule" in Bayern: Die Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU). Mehr erfahren
1800
Umzug
Kurfürst Max IV. Joseph von Bayern (später König Maximilian I.) verlegt die "Hohe Schule" von Ingolstadt nach Landshut. Mehr erfahren
1818
Johann Andreas Buchner, Apotheker in München, wird zum Professor für Pharmazie, Toxikologie und Arzneimittellehre an der "Hohen Schule" in Landshut ernannt. Mehr erfahren
1826
König Ludwig I. befiehlt die Verlegung der später nach Herzog Ludwig dem Reichen und König Maximilian I. benannten Universität von Landshut nach München. Mehr erfahren
1852
Justus von Liebig, damals bekanntester Chemiker Deutschlands, wird von Gießen nach München auf den Lehrstuhl für Chemie berufen und erhält einen Institutsneubau an der Sophien- und Arcisstraße. Unter den Doktoranden von Liebig waren unter anderem: Friedrich August Kekule von Stradonitz, August Wilhelm von Hofmann, Emil Erlenmeyer und Adolph Strecker. Mehr erfahren
1870
Das chemische Laboratorium unter der Leitung von Adolf von Baeyer.
1875
Nobelpreis für Chemie
Adolf von Baeyer Zwei Jahre nach Liebigs Tod wird Adolf von Baeyer zum ordentlichen Professor der Chemie berufen. Das Institut, das neben der organischen nun auch eine anorganische Abteilung erhält, entwickelt sich nach dem Ausbau unter Baeyers Leitung zur bekanntesten Chemieschule Deutschlands. Baeyer wird 1885 geadelt und erhält 1905 den Nobelpreis für Chemie für Arbeiten über organische Farbstoffe. Mehr erfahren
1877
Zu Baeyers großem Arbeitskreis gehören viele Schüler, die später als hervorragende Wissenschaftler ausgezeichnet werden, z. B. Emil Fischer (Nobelpreis für Chemie 1902), Eduard Buchner (Nobelpreis für Chemie 1907), Richard Willstätter (Nobelpreis für Chemie 1915) und Heinrich Wieland (Nobelpreis für Chemie 1927).
1892
Albert Hilger
Chemie und Pharmazie wechseln von der medizinischen zur philosophischen Fakultät. Albert Hilger wird von Erlangen auf den Lehrstuhl für pharmazeutische Chemie berufen und erhält einen Institutsneubau in der Karlstraße. 1894 wird eine "Anstalt für Nahrungs- und Genussmittel" angegliedert. Mehr erfahren
1893
Gruppenbild der Mitglieder des Chemischen Institutes. Zu sehen neben den beiden Nobelpreisträgern Baeyer und Willstätter sind unter anderem: Walter Dieckmann ("Dieckmann-Kondensation"), Johannes Thiele ("Thielesche Hypothese der Partialvalenzen") und Victor Villiger ("Baeyer-Villiger-Oxidation").
1905
Adolf von Baeyer erhält den Nobelpreis für Chemie. Theodor Paul, Schüler von Wilhelm Ostwald, übernimmt den Lehrstuhl für Pharmazeutische Chemie. 1916 werden eine "Gerichtlich-Chemische Untersuchungsstelle" und eine "Forschungsanstalt für Lebensmittelchemie" eingerichtet.
1915
A. v. Baeyer tritt zurück und Richard Willstätter, Schüler Baeyers und Direktor im Kaiser-Wilhelm-Institut für Chemie in Berlin, wird zum ordentlichen Professor der Chemie und Direktor des "chemischen Laboratoriums des Staates" berufen. Willstätter erhält im gleichen Jahr den Nobelpreis für Chemie 1915 für Forschungen an Pflanzenfarbstoffen. Das chemische Institut wird vergrößert und modernisiert. Mehr erfahren
1926
Willstätters Nachfolger wird Heinrich Wieland, Baeyer-Schüler und Direktor des Chemischen Instituts in Freiburg. Wieland erhält 1927 den Nobelpreis für Chemie (für Arbeiten über Gallensäuren). Mehr erfahren
1932
Der in Warschau geborene Kasimir Fajans wird Leiter des mit Hilfe der Rockefeller-Stiftung erbauten Instituts für physikalische Chemie an der Sophienstraße. 1935 wird er, weil Jude, entlassen und 1936 ausgebürgert. Mehr erfahren
1935
wird in der Karlstraße ein pharmakognostisches Institut ("Institut für Pharmazeutische Arzneimittellehre") eingerichtet.
1950
Heinrich Wieland wird emeritiert. Bis 1953 werden vier Lehrstühle eingerichtet und besetzt: Georg-Maria Schwab (Physikalische Chemie), Egon Wiberg (Anorganische Chemie), Rolf Huisgen (Organische Chemie, Wielandschüler, später meist zitierter deutscher Chemiker) und Feodor Lynen (Biochemie, Nobelpreis 1964), der 1954 dazu die Leitung des Max-Planck-Instituts für Zellchemie übernimmt. Mehr erfahren
1954
1954-1959 werden zwischen Karlstraße und Sophienstraße vier neue Institute (organische, anorganische, physikalische Chemie und Biochemie) erbaut. Zudem werden dort für das "Institut für Pharmazie und Lebensmittelchemie" sowie das "Institut für pharmazeutische Arzneimittellehre" Neubauten errichtet.
1964
Feodor Lynen erhält den Nobelpreis für Medizin
1973
Ernst Otto Fischer erhält den Nobelpreis für Chemie Ernst Otto Fischer war von 1959 - 1964 zunächst als a.o. Professor, dann als perönlicher Ordinarius an der LMU tätig. Mehr erfahren
1999
1999-2004 Umzug der Fakultät für Chemie und Pharmazie zum "HighTech CampusLMU" am Westrand Münchens. Einrichtung eines Departments für Chemie und Biochemie mit den Lehrbereichen anorganische, organische, und physikalische Chemie sowie Biochemie. Einrichtung eines Departments Pharmazie - Zentrum für Pharmaforschung mit den Lehrbereichen pharmazeutische Chemie, pharmazeutische Biologie, pharmazeutische Technologie und Biopharmazie sowie Pharmakologie für Naturwissenschaften.
2007
Chemie-Nobelpreis für Gerhard Ertl (1973 - 1986 Mitglied der Fakultät für Chemie und Pharmazie) Mehr erfahren
2016
Eröffnung des Forschungsneubaues "Zentrums für Molekulare Biosysteme" BioSysM.
2021
Eröffnung des Forschungsneubaues "Institut für Chemische Epigenetik" ICEM.