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Professorin Regina de Vivie-Riedle verstorben

10.07.2024

Regina de Vivie-Riedle, geboren 1958 in Wuppertal, verstarb nach langer, schwerer Krankheit am 20. Juni 2024 im Alter von 66 Jahren.

Nach einem Chemiestudium an der Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, wurde Regina de Vivie-Riedle 1987 bei Professorin Sigrid D. Peyerimhoff an der Universität Bonn promoviert. Es folgte ein Postdoktorat am Max-Planck-Institut für Quantenoptik in Garching (1988 - 1990) sowie an der University of Colorado, Boulder, USA (1991 - 1992). Unterstützt durch ein Habilitationsstipendium der Deutschen Forschungsgemeinschaft war sie 1994 – 1997 als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Physikalische und Theoretische Chemie an der FU Berlin tätig, wo sich Regina de Vivie-Riedle 1997 in der Theoretischen Chemie habilitierte.

Nach einer Position als C3-Gruppenleiterin am Max-Planck-Institut für Quantenoptik, Garching (1997-2002) war Regina de Vivie-Riedle seit 2002 bis zu ihrem Lebensende als außerplanmäßige Professorin für Theoretische Chemie an der Fakultät für Chemie und Pharmazie der Ludwig-Maximilians-Universität München tätig.

De Vivie-Riedles Forschungsschwerpunkt war die numerische Beschreibung chemischer Dynamik mit Hilfe von quantendynamischen Methoden. Bereits früh hat sich de Vivie-Riedle mit zukunftsweisenden Themen, wie beispielsweise der quantenmechanischen Kontrolle chemischer Reaktionen durch Lichtfelder sowie auf molekularen Systemen basierendem ‚Quantum Computing‘ beschäftigt. Ihre Forschung ermöglichte tiefgreifende mikroskopische Einblicke in die Dynamik chemischer Reaktionen. Während ihrer Laufbahn hat de Vivie-Riedle das Feld der theoretischen Femtochemie in Deutschland maßgeblich mitgeprägt.

Regina de Vivie-Riedle hat nicht nur wissenschaftlich im Bereich der Theoretischen Chemie und Quantendynamik hervorragende Leistungen erbracht, sondern auch als Studiendekanin und Frauenbeauftragte die Fakultät über viele Jahre überragend unterstützt. Ihr Vermächtnis wird durch die zahlreichen Veröffentlichungen und die Generationen von Chemikerinnen und Chemikern, die sie ausgebildet und inspiriert hat, fortbestehen. Mit Regina de Vivie-Riedle verlieren wir eine großartige, hochgeschätzte Kollegin, die unswissenschaftlich und menschlich begeistert hat. Wir werden sie schmerzlich vermissen.